Buggelschärrer
„Die Buggelschärrer-Saga“
Wer behauptet, die Rittersleut´ wüssten nicht die Annehmlichkeiten ihrer Erfindungen zu schätzen, liegt falsch. Gerade sie waren dem Unbill des mittelalterlichen Alltags ausgesetzt. Schlachten, Turniere, Kreuzzüge – der Terminkalender war voll. Und dabei immer die eiserne Rüstung am Leib. Was also tun, wenn es aufgrund hartnäckiger Ungeziefer am Rücken juckte? Eine Waschpause war während des Waffenganges leider nicht drin. Mit den Händen war die besagte Stelle auch nicht zu erreichen; und mit dem eigenen Schwert bestand Verletzungsgefahr. Ritter Rüdiger von Pforzen (1162 n. Chr.), im Dienste der Welfen, löste schließlich das Problem: Er ließ eine eiserne verlängerte Hand anfertigen! Wie viele Zweikämpfe mehr er dadurch für sich entscheiden konnte ist leider nicht überliefert. Nachgewiesen ist aber, dass am Herrenhofe vom Sonnenkönig Ludwig XIV. dieser Rückenkratzer 500 Jahre später als praktische Erfindung Einzug gehalten hat.
So kam es zum Präsent der Fastnachtszunft!
Als über 300 Jahre später, im Jahre 1988, wir von der Fastnachtszunft Burgenstadl, die ihren Namen vom Sitz der Ritter in Pforzen herleitet, ein passendes Präsent für unseren Prinzengarden-Auftritt bei der Kolpingsfamilie Kaufbeuren suchten, stolperte ich zufällig bei Holzfiguren Leistner über ein Modell dieses Rückenkratzers. Mir fiel es wie Schuppen von den Augen: Das ist es was echte Fastnachter brauchen! Prinzessin Renate Wörle hauchte ihm den Namen „Buckelschärrer“ ein und Gerd Bittermann fertigte aus Eisen den Vater aller Buckelschärrer aus der Ritterzeit an. Er ist seither der ständige Begleiter des Zunftpräsidenten der Fastnachtszunft Burgenstadl Pforzen. Dieser und seine Holzmodelle stehen für unermüdlichen Einsatz in der Fastnachtszeit
Willi Schmid (Ehrenzunftpräsident)